Fühlen Sie sich manchmal verloren, wenn es darum geht, englische Verben richtig zu konjugieren? Sind Sie unsicher, wann Sie ein ’s‘ hinzufügen, ein ‚ed‘ anhängen oder gar ein völlig neues Wort verwenden sollen? Keine Sorge, Sie sind nicht allein! Die englische Verbkonjugation mag auf den ersten Blick komplex erscheinen, besonders wenn man die oft sehr regelmäßigen Strukturen des Deutschen gewohnt ist. Doch ich versichere Ihnen: Mit dem richtigen Verständnis der Grundlagen und ein paar cleveren Tricks werden Sie bald mit Leichtigkeit durch die englischen Zeitformen navigieren können. Als Ihr Englischlehrer bin ich hier, um Ihnen die Geheimnisse der englischen Verben zu lüften, von den einfachen Regeln bis zu den kniffligen Ausnahmen, und Ihnen das nötige Rüstzeug an die Hand zu geben, um fließend und selbstbewusst auf Englisch zu kommunizieren. Tauchen wir ein!

Englische regelmäßige Verbkonjugationsregeln

Die gute Nachricht zuerst: Die Mehrheit der englischen Verben folgt einem vorhersehbaren Muster. Diese ‚regelmäßigen Verben‘ sind Ihre besten Freunde, wenn es um die Konjugation geht. Die Hauptveränderungen betreffen die dritte Person Singular im Präsens, die Vergangenheitsform (Past Simple) und das Partizip Perfekt (Past Part Participle).

Das Simple Present (Einfaches Präsens)

Im Simple Present ist die Verbform für alle Personen gleich, außer für die dritte Person Singular (he, she, it). Hier wird ein -s an die Basisform des Verbs angehängt.

  • I work
  • You work
  • He/She/It works
  • We work
  • They work

Besonderheiten beim Anhängen von -s:

  • Endet das Verb auf -s, -ss, -sh, -ch, -x, -z, wird -es angehängt (z.B. watch > watches, kiss > kisses, go > goes).
  • Endet das Verb auf einen Konsonanten + -y, wird das -y zu -ies (z.B. study > studies, try > tries). Bei Vokal + -y bleibt das -y erhalten (z.B. play > plays).

Das Simple Past (Einfaches Präteritum) und Past Participle (Partizip Perfekt)

Für regelmäßige Verben sind das Simple Past und das Past Participle identisch. Sie werden gebildet, indem man -ed an die Basisform des Verbs anhängt.

  • Basisform: walk
  • Simple Past: walked
  • Past Participle: walked

Besonderheiten beim Anhängen von -ed:

  • Endet das Verb auf -e, wird nur -d angehängt (z.B. love > loved, bake > baked).
  • Endet das Verb auf einen Konsonanten + -y, wird das -y zu -ied (z.B. study > studied, try > tried).
  • Bei Verben mit einem kurzen, betonten Vokal, gefolgt von einem einzelnen Konsonanten (CVC-Regel), wird der Endkonsonant verdoppelt, bevor -ed angehängt wird (z.B. stop > stopped, plan > planned). Ausnahmen sind Verben, die auf -w, -x, -y enden (z.B. play > played).

Hier eine Übersicht regulärer Verben:

Verb Basisform Past Simple Past Participle 3. Person Singular (Present Simple) -ing Form
to walk walk walked walked walks walking
to love love loved loved loves loving
to study study studied studied studies studying
to stop stop stopped stopped stops stopping
to watch watch watched watched watches watching

Englische unregelmäßige Verbbeispiele

Hier wird es etwas kniffliger, aber keine Sorge, es ist machbar! Unregelmäßige Verben folgen nicht den Standardregeln für die Bildung des Simple Past und des Past Participle. Ihre Formen müssen oft auswendig gelernt werden. Glücklicherweise gibt es Muster und die am häufigsten verwendeten Verben sind oft unregelmäßig, sodass Sie sie schnell lernen werden, indem Sie Englisch hören und lesen.

Einige der wichtigsten unregelmäßigen Verben:

Basisform Past Simple Past Participle Deutsch
be was/were been sein
have had had haben
do did done tun
go went gone gehen
say said said sagen
make made made machen
get got got / gotten (AE) bekommen
see saw seen sehen
come came come kommen
know knew known wissen
take took taken nehmen
give gave given geben
find found found finden
think thought thought denken
tell told told erzählen
read read read lesen
write wrote written schreiben

Tipp: Konzentrieren Sie sich zuerst auf die am häufigsten verwendeten unregelmäßigen Verben. Es gibt Listen mit den Top 50 oder Top 100, die einen guten Ausgangspunkt bieten. Das regelmäßige Wiederholen und Anwenden in Sätzen ist der Schlüssel zum Erfolg.

Englische Anwendung der Zeitformen

Die bloße Kenntnis der Verbformen reicht nicht aus; man muss auch wissen, wann man welche Zeitform verwendet. Hier ist ein Überblick über die wichtigsten englischen Zeitformen und ihre Anwendung:

Simple Present (Einfaches Präsens)

  • Gewohnheiten und Routinen: I drink coffee every morning. (Ich trinke jeden Morgen Kaffee.)
  • Allgemeine Wahrheiten und Fakten: The sun rises in the east. (Die Sonne geht im Osten auf.)
  • Feste Zeitpläne (Flugzeuge, Züge, etc.): The train leaves at 10 AM. (Der Zug fährt um 10 Uhr ab.)

Present Continuous (Verlaufsform des Präsens)

  • Handlungen, die im Moment des Sprechens stattfinden: I am writing an email right now. (Ich schreibe gerade eine E-Mail.)
  • Temporäre Situationen: He is living in London for a few months. (Er lebt für ein paar Monate in London.)
  • Sich entwickelnde Situationen: The climate is changing rapidly. (Das Klima ändert sich rapide.)

Simple Past (Einfaches Präteritum)

  • Abgeschlossene Handlungen in der Vergangenheit zu einem bestimmten Zeitpunkt: She visited Paris last year. (Sie besuchte letztes Jahr Paris.)
  • Eine Reihe von abgeschlossenen Handlungen in der Vergangenheit: I woke up, ate breakfast, and then left for work. (Ich wachte auf, frühstückte und ging dann zur Arbeit.)

Past Continuous (Verlaufsform des Präteritums)

  • Andauernde Handlung in der Vergangenheit, oft unterbrochen von einer anderen Handlung: I was reading a book when the phone rang. (Ich las ein Buch, als das Telefon klingelte.)
  • Zwei gleichzeitig ablaufende Handlungen in der Vergangenheit: While I was cooking, my brother was watching TV. (Während ich kochte, schaute mein Bruder fern.)

Present Perfect (Perfekt)

  • Handlungen, die in der Vergangenheit begonnen haben und bis in die Gegenwart reichen oder deren Ergebnis in der Gegenwart sichtbar ist: I have lived here for five years. (Ich lebe seit fünf Jahren hier – und immer noch.)
  • Erfahrungen, ohne genaue Zeitangabe: She has never been to New York. (Sie war noch nie in New York.)
  • Kürzlich abgeschlossene Handlungen (oft mit ‚just‘, ‚already‘, ‚yet‘): I have just finished my homework. (Ich habe gerade meine Hausaufgaben beendet.)

Past Perfect (Plusquamperfekt)

  • Eine Handlung, die vor einer anderen Handlung in der Vergangenheit abgeschlossen wurde: By the time I arrived, they had already eaten dinner. (Als ich ankam, hatten sie bereits zu Abend gegessen.)

Future Simple (Einfaches Futur)

  • Spontane Entscheidungen: Oh, I forgot! I will call him now. (Oh, ich habe es vergessen! Ich rufe ihn jetzt an.)
  • Vorhersagen ohne konkrete Beweise: I think it will rain tomorrow. (Ich glaube, es wird morgen regnen.)
  • Versprechen und Angebote: I will help you with your project. (Ich werde dir bei deinem Projekt helfen.)

Going to-Future (Absichtsfutur)

  • Feste Pläne und Absichten: I am going to visit my grandparents next weekend. (Ich werde nächstes Wochenende meine Großeltern besuchen.)
  • Vorhersagen basierend auf sichtbaren Beweisen: Look at those dark clouds! It’s going to rain. (Schau dir die dunklen Wolken an! Es wird regnen.)

Hilfsverben (Auxiliary Verbs) und ihre Rolle

Hilfsverben sind kleine, aber mächtige Wörter im Englischen. Sie helfen uns, Fragen zu stellen, Verneinungen zu bilden und verschiedene Zeitformen zu konstruieren. Die drei wichtigsten Hilfsverben sind do, be und have.

‚Do‘ / ‚Does‘ / ‚Did‘

  • Verwendung: Für Fragen und Verneinungen im Simple Present und Simple Past, wenn kein anderes Hilfsverb oder Modalverb vorhanden ist.
  • Beispiele:
    • Frage (Simple Present): Do you like pizza? (Magst du Pizza?) / Does he play tennis? (Spielt er Tennis?)
    • Verneinung (Simple Present): I do not (don’t) like pizza. (Ich mag keine Pizza.) / He does not (doesn’t) play tennis. (Er spielt kein Tennis.)
    • Frage (Simple Past): Did you go to the party? (Bist du zur Party gegangen?)
    • Verneinung (Simple Past): She did not (didn’t) come. (Sie kam nicht.)

‚Be‘ (am / is / are / was / were)

  • Verwendung: Für alle Verlaufsformen (Continuous Tenses) und für das Passiv.
  • Beispiele:
    • Present Continuous: I am reading. (Ich lese gerade.) / They are playing. (Sie spielen gerade.)
    • Past Continuous: He was sleeping. (Er schlief gerade.)
    • Passiv: The book was written by him. (Das Buch wurde von ihm geschrieben.)

‚Have‘ / ‚Has‘ / ‚Had‘

  • Verwendung: Für alle Perfekt-Zeitformen (Present Perfect, Past Perfect, Future Perfect).
  • Beispiele:
    • Present Perfect: I have finished my work. (Ich habe meine Arbeit beendet.) / She has seen that movie. (Sie hat diesen Film gesehen.)
    • Past Perfect: They had left before I arrived. (Sie waren gegangen, bevor ich ankam.)

Häufige Fehler und wie man sie vermeidet

Als Deutschsprachige, die Englisch lernen, gibt es einige typische Stolpersteine bei der Verbkonjugation. Hier sind die häufigsten Fehler und Tipps, wie Sie diese vermeiden können:

1. Das fehlende ‚-s‘ in der 3. Person Singular (Simple Present)

Dies ist der absolute Klassiker! Im Deutschen gibt es eine Konjugation für jede Person (ich gehe, du gehst, er geht). Im Englischen vergessen viele, dass das ‚-s‘ bei ‚he/she/it‘ nicht nur für Substantive im Plural ist, sondern auch für Verben im Simple Present.

  • Falsch: He go to work.
  • Richtig: He goes to work.
  • Merke: Bei he, she, it muss das Verb im Simple Present immer ein -s (oder -es, -ies) haben!

2. Verwechslung von Simple Past und Present Perfect

Im Deutschen verwenden wir oft das Perfekt (Ich habe gegessen), wo im Englischen das Simple Past (I ate) angebracht wäre. Der Unterschied liegt oft darin, ob der Zeitpunkt der Handlung explizit genannt oder impliziert ist und ob die Handlung noch einen Bezug zur Gegenwart hat.

  • Falsch: I have visited Berlin last year. (Der Zeitpunkt ‚last year‘ verlangt Simple Past.)
  • Richtig: I visited Berlin last year.
  • Richtig (Present Perfect): I have visited Berlin many times. (Kein spezifischer Zeitpunkt, es geht um die Erfahrung.)
  • Merke: Mit Zeitangaben wie yesterday, last week, in 2020 etc. wird fast immer das Simple Past verwendet.

3. Falsche oder fehlende Hilfsverben bei Fragen und Verneinungen

Deutschsprachige neigen dazu, Fragen direkt mit dem Verb zu stellen (Gehst du?). Im Englischen benötigen Sie im Simple Present und Simple Past fast immer ein Hilfsverb (do/does/did).

  • Falsch: Go you to school? / You not like it.
  • Richtig: Do you go to school? / You do not (don’t) like it.
  • Merke: Außer bei ‚to be‘ und Modalverben (‚can‘, ‚must‘ etc.), verwenden Sie ‚do/does/did‘ für Fragen und Verneinungen.

4. Überkonjugation (z.B. ‚he goeses‘)

Manchmal versuchen Lernende, Verben zu konjugieren, die bereits konjugiert sind oder die keine Konjugation in der jeweiligen Form benötigen, besonders bei Hilfsverben.

  • Falsch: He is goesing. (Bei Continuous-Formen wird nur ‚be‘ konjugiert, das Hauptverb bekommt -ing.)
  • Richtig: He is going.
  • Merke: Bei zusammengesetzten Zeitformen wird nur das Hilfsverb konjugiert; das Hauptverb bleibt in seiner Partizip- oder -ing-Form.

5. Falsche unregelmäßige Verbformen

Dies ist einfach eine Frage des Auswendiglernens und der Übung. Manchmal werden regelmäßige ‚-ed‘-Endungen auf unregelmäßige Verben angewendet.

  • Falsch: I goed home. / She seed him.
  • Richtig: I went home. / She saw him.
  • Merke: Erstellen Sie Lernkarten, nutzen Sie Apps und wiederholen Sie die unregelmäßigen Verben regelmäßig.

Tipps zum effektiven Lernen und Üben

Das Lernen der englischen Verbkonjugation muss keine trockene Angelegenheit sein. Mit den richtigen Strategien können Sie schnell Fortschritte machen:

  • Regelmäßiges Hören und Lesen: Tauchen Sie in englische Medien ein. Achten Sie bewusst auf die verwendeten Verbformen in Büchern, Filmen, Podcasts und Musik. Je mehr Sie die Verben im Kontext sehen und hören, desto natürlicher werden sie für Sie.
  • Flashcards für unregelmäßige Verben: Erstellen Sie physische oder digitale Lernkarten. Auf die Vorderseite schreiben Sie die Basisform, auf die Rückseite Past Simple und Past Participle sowie die deutsche Übersetzung. Wiederholen Sie diese täglich!
  • Satzbau üben: Bilden Sie eigene Sätze mit den Verben in verschiedenen Zeitformen. Das hilft Ihnen nicht nur bei der Konjugation, sondern auch beim Verständnis der Zeitformen-Anwendung.
  • Sprech- und Schreibübungen: Versuchen Sie, die gelernten Verben aktiv in Gesprächen oder beim Schreiben von Texten (z.B. Tagebuch, E-Mails) zu verwenden. Fehler sind erlaubt und wichtig für den Lernprozess!
  • Online-Ressourcen und Apps: Nutzen Sie Webseiten, Apps und Grammatikübungen, die sich speziell auf Verbkonjugation konzentrieren. Viele bieten interaktive Übungen und sofortiges Feedback.
  • Kontextualisiertes Lernen: Lernen Sie Verben nicht isoliert. Versuchen Sie, sie in kurzen Sätzen oder Minigeschichten zu lernen. Das Gehirn speichert Informationen besser, wenn sie in einen Kontext eingebettet sind.
  • Geduld und Ausdauer: Grammatik zu lernen braucht Zeit. Seien Sie geduldig mit sich selbst und feiern Sie kleine Fortschritte. Kontinuierliche Übung ist der Schlüssel zum Erfolg.

Die englische Verbkonjugation mag anfangs eine Herausforderung darstellen, aber mit einem systematischen Ansatz, viel Übung und der Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen, werden Sie bald in der Lage sein, Ihre Gedanken präzise und fließend in allen relevanten Zeitformen auszudrücken. Viel Erfolg auf Ihrer Lernreise!